Prolog
Etwa ein Drittel der Fläche der Schweiz wird landwirtschaftlich genutzt, und da sich die Alpen mitten durch das Land ziehen, ist an den Schweizer Berghängen zwangsläufig eine Menge Bauernarbeit erforderlich. Die Alpwirtschaft und die Pflege der Berge sind ein wichtiger Teil der Schweizer Ökonomie – von der Milch-, Käse- und Schokoladenproduktion bis hin zur Tourismusindustrie – die Schweiz ist stark von diesen Gipfeln und ihrer Erhaltung abhängig.
Zugegeben, das ist eine etwas ungewöhnliche Art, einen Blogbeitrag eines Unternehmens für Telekommunikation, Contact Center und Kundenservice zu beginnen.
Allerdings befindet sich der Hauptsitz von Bucher + Suter in der Schweiz… So viel also dazu.
Mal abgesehen von dieser dürftigen Überleitung: Was treibt mich dazu, über die Schweizer Landwirtschaft zu schreiben? Vor der Lancierung des Programms Bucher + Suter PLUS und unserem Engagement für Pledge 1%? Da hätte ich rein gar nichts zu melden gehabt. Aber wir bewegen uns auf fremdem Terrain – und das ist auch gut so!
Für alle, die unsere Ankündigung verpasst haben: Bucher + Suter hat sich vor kurzem der “Pledge 1%”-Bewegung angeschlossen und sich verpflichtet, 1 % unserer Zeit, unserer Produkte und unseres Gewinns für gute Zwecke zu spenden – sowohl regional als auch international.
Unser CEO, Martin Wüthrich, betonte damals:
“Bei Bucher + Suter ist das Engagement für Gemeinden und wohltätige Organisationen seit langem Teil unserer Unternehmenskultur. Mit der Bestätigung unserer Unterstützung von Pledge 1% und dem Start des Bucher + Suter PLUS-Programms bekräftigen wir unser Engagement für ein sozial verantwortliches und philanthropisches Unternehmen.”
Als Teil unseres Versprechens, 1% unserer Zeit zu investieren, haben Martin und die Geschäftsleitung jedem Mitarbeiter von Bucher + Suter zwei Arbeitstage pro Jahr zur Verfügung gestellt, die er nach eigenem Ermessen nutzen kann, um sich für die Gemeinschaft oder für wohltätige Projekte, die ihm am Herzen liegen, einzusetzen.
Wir vom Marketingteam haben uns gleich an die Spitze der Schlange gestellt und nach Möglichkeiten gesucht, einen unserer beiden Tage gemeinsam zu verbringen. Ein Tag weg vom (Home) Office? WIR SIND DABEI!
Teil 1: VTO und wie alles begann
Caritas Schweiz ist eine vielseitige, gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich für Menschen in Not in der Schweiz und im Ausland einsetzt. Mit ihrem Programm “Bergbauernhof-Aktion” bietet sie bedürftigen Schweizer Bergfamilien mit Firmenveranstaltungen (eintägig) und individuellen Freiwilligenprogrammen (wochen- bis monatelang) eine willkommene Entlastung. Im Gegenzug ermöglichen sie den Freiwilligen eine einzigartige Erfahrung in der Schweizer Landschaft, eine Arbeit, die zwar anstrengend, aber gleichzeitig lohnend, aufschlussreich und teambildend ist. Außerdem ist es ganz unkompliziert, sich für ihre Programme anzumelden, und die Angebote werden schnell bearbeitet, was uns bei der Planung geholfen hat. Wir waren gespannt darauf, loszulegen!
Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf den fast schon klischeehaft aussehenden Niesen… über einspurige Straßen… mit Ausweichstellen, die alle paar hundert Meter verteilt waren, schwitzten wir bereits, als wir den Bergbauernhof erreichten. “Das ist doch verrückt! Wer würde hier leben wollen?”. Meine Eindrücke während der Fahrt wiederholten sich, bis wir unser Ziel erreichten und durch die Wolken in eine andere Welt stießen. Die Schweiz ist schön. Das wissen wir alle! Aber wenn man ein Stadtmensch ist, wie viele von uns, die im Büro arbeiten, kann es einen gelegentlich überraschen. Die Aussicht von der Alphütte, in der die Familie, der wir helfen würden, von Mai bis September lebt, ihr Vieh hütet, Käse herstellt und sich um die Natur kümmert, war schlichtweg atemberaubend!
Wir wurden von unserem Führer Stefan in Empfang genommen und eilten in eine Art Dampfbad, um den letzten Teil ihres Morgenrituals mitzuerleben. Wir behielten die Kleider an, als wir Stefans Frau zusammen mit einer Freiwilligen, die während des Sommers aushalf, und einer anderen, die erst seit zwei Wochen dort war, dabei zusahen, wie sie den Käse von Hand abseihten und den Käse in riesige organische Laibe pressten. Das war echt beeindruckend. Man bot uns die übrig gebliebene warme Milch aus einem Hexenkessel an, und nachdem wir dazu aufgefordert wurden, kosteten wir sie zaghaft. Auch das war ziemlich toll. Dieses Leben in den Bergen war bisher recht überschaubar. Allerdings war das natürlich nicht der eigentliche Beginn des Tages. Wir haben das Melken verpasst, weil es bereits halb neun war, als wir eintrafen, und wir schliefen zweifellos noch gemütlich in unserem behüteten Städtedasein, als diese fleißigen Menschen schon aufstanden und dafür sorgten, dass die Schweiz genügend Ressourcen für Käse und Schokolade hatte, wovon sie so abhängig ist. Nach einer Besichtigung der bescheidenen Berghütte und einer Kaffeezufuhr machten wir uns an die Arbeit.
Teil 2: Tief in der Sch…
Nicht für uns, die verwöhnte Bauernhoftour – “wir können alles machen”, verkündeten wir. Schnell stellten wir fest, dass unsere Kühnheit auf die Probe gestellt wurde. Die erste Aufgabe bestand in der Umverteilung von Kuhfladen, die so dicht waren, dass sie das Gras am Wachsen hinderten. Bis heute vermag ich nicht zu sagen, ob das nur ein Test war, um zu sehen, wozu wir wirklich gewillt sind. Doch wir haben es durchgezogen! Zwei volle Stunden. Mit einer Schaufel Kacke in alle möglichen Richtungen schleudern und dabei versuchen, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen. Doch es war nicht schlimm, und wir verbrachten die Zeit damit, Stefans Lebensstil in den Bergen zu verstehen, und er war gnädig mit uns, als wir über Contact Center, Webex und die Zukunft von CX sprachen. Wenn der Geruch nicht gewesen wäre, hätte es sogar Spaß gemacht.
Als das Mittagessen angekündigt wurde, lief mir der Schweiß in Strömen herunter, und ich spürte, wie meine Schaufel schwer in der Hand lag. Vielleicht hatte ich mich zu sehr verausgabt – vielleicht bin ich erbärmlich schlecht für körperliche Arbeit ausgerüstet, das Ergebnis eines äußerst bewegungsarmen Lebensstils. Wir werden es nie erfahren!
Wir tankten mit traditionellen und köstlichen Älplermagronen wieder neue Energie. Eine perfekte Kombination aus Nudeln, Kartoffeln, Speck (es gab auch eine vegetarische Variante), Käse und Sahne. Unverständlich, warum die Kombination aus Nudeln und Kartoffeln nicht häufiger verwendet wird. K-Ö-S-T-L-I-C-H
Wir plauderten mit der Familie und sie gaben uns einen Einblick in die Tragweite ihrer Arbeit. Tatsächlich geht es nicht nur um das Melken von Kühen und die Herstellung von Käse. Am Ende des Zweiten Weltkriegs musste die Regierung aufgrund der wirtschaftlichen Isolation der Schweiz in den Markt eingreifen und die Landwirtschaft stark subventionieren, um ein hohes Niveau der Schweizer Produktion zu gewährleisten. Diese Politik hat sich im Laufe der Jahre leicht geändert, und die Subventionen beziehen sich heute mehr auf Dienstleistungen, die im öffentlichen Interesse liegen – die Instandhaltung von Bergstraßen, Wegen, Zäunen und das allgemeine Wohlergehen der Berglandschaft. Und wie wir gleich feststellen sollten, war hierfür einiges an harter Arbeit erforderlich.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen schnappten wir uns ein paar Werkzeuge und einen 2 m langen Holz- (oder vielleicht Blei-) Pfosten und packten sie in ein paar Fahrzeuge. Nach etwa 10 Minuten Fahrt stiegen wir mitten im Wald aus und kämpften uns durch Brennnesseln, Brombeeren und über Stacheldrahtzäune einen beträchtlichen Abhang hinunter. Ich war noch nie in einer Navy SEAL-Schule, könnte mir aber vorstellen, dass das einfacher ist als was wir gemacht haben. Die Leichtigkeit, mit der Stefan, ein Mann in den Fünfzigern und mit einigem Gepäck, das schwierige Gelände durchquerte und angesichts von Dornengestrüpp und fiesen Bremsen nicht mit der Wimper zuckte, war bewundernswert. Und falls das herablassend klingt – das soll es nicht. Ich war am Zusammenbrechen – mein T-Shirt hätte man auswringen und damit einen Eimer füllen können. An einem Punkt dachte ich, ich würde ohnmächtig werden, wenn ich mich nicht mit etwas Wasser hinsetzen könnte.
Wohlgemerkt, es war nicht einmal ein besonders warmer Tag. Wir hatten es geschafft, die Hitzewelle zu verpassen. Aber ich wollte nur zurück zu meinem bequemen Bürostuhl, Salesforce, Pardot und Webex.
Nach unserer dreistündigen (sprich: 15-minütigen) Wanderung machten wir uns an die Arbeit, einen alten Zaun entlang der Niesenbahn – der Zahnradbahn, die zum Gipfel des Berges führt – zu beseitigen. Wir errichteten neue Zaunpfähle und verbrachten einige Zeit damit, giftige, schnell wuchernde Pflanzen von den Kuhweiden zu entfernen. Zu viel von diesen gelben Blumen verdirbt die Milch der Kühe. Wie diese Kühe hierher kamen, wagte ich mir nicht vorzustellen. Vielleicht mit dem Hubschrauber.
Wir entfernten den alten Zaun und begannen unseren Aufstieg den Hang hoch. An verschiedenen Stellen krochen wir auf allen vieren durch den Dreck und trugen den alten Zaun auf dem Rücken. Wiederum – SEAL-Schule, aber mit Werkzeugen und alten Metallzäunen statt mit Artillerie.
Als wir zu einer Straße gelangten, boten sich unsere Führer bereitwillig an, die Autos zu holen, was ganz gut war, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mich ohnehin hätten zurücklassen müssen.
Zurück auf dem Weg zur Alphütte für ein kaltes, wohlverdientes Bier, 3 Liter Wasser und eine herrliche Kombination von Käse und Schweizer Zopfbrot. War es eine Erleichterung, auf festem Grund zu stehen? War es eine Verbundenheit mit Menschen, deren Wege wir nur selten gekreuzt haben? War es das gemeinsame Erlebnis im Team, mal etwas zu tun, das nichts mit Marketing oder Kommunikation zu tun hat? Wahrscheinlich alle drei, aber meine Güte, war das ein tolles Gefühl!
Wir kauften ein paar Biokäse der Familie und verabschiedeten uns von ihnen. Auf dem Rückweg den Berg hinunter waren die Gefühle gemischt. Von hysterischem Gelächter angesichts unserer Unfähigkeit über “nie wieder” bis hin zu “wow, wir haben wirklich etwas Cooles gemacht” und “das hat uns gutgetan”.
Epilog
Es ist jetzt drei Tage her, seitdem wir von unserem PLUS-Tag auf dem Berg zurückgekehrt sind, und wenn ich darüber nachdenke, waren alle unsere Empfindungen berechtigt. Meine Handgelenke tun immer noch weh, weil ich an Zäunen gerissen und versucht habe, irgendwelche Nesseln auszureißen, die ich heute wahrscheinlich nicht mehr erkennen würde. Es hat Spaß gemacht, es war anstrengend und es war lehrreich, aber am Ende hatten wir alle das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben: zwar nur wenig, aber mehr als wir letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt getan hätten. Das ist wohl das Wesentliche an Pledge 1%. Ich fragte Stefan nach der Bedeutung unseres Einsatzes, und er gab zu, dass er zwar mit fünf von ihm schneller gewesen wäre als mit einem von ihm und vier von uns, dass aber seine Arbeit durch unsere Anwesenheit angenehmer und auch schneller ging. Sicherlich nicht fünfmal so schnell, aber doch zügiger.
Pledge 1% bringt Menschen zusammen, um ein gemeinsames und greifbares Ziel zu erreichen. Das ist eine perfekte Metapher für das, was wir auf dem Berg getan haben. 1 % ist an sich kein großer Betrag, aber er summiert sich, und zwar schnell. Und ich spreche im Namen der gesamten Marketingabteilung, wenn ich sage, wie dankbar wir sind, dass wir uns an einem so großartigen Programm beteiligen dürfen!
Letztendlich waren die Ergebnisse nicht nur für Stefan und seine Familie von Nutzen, sondern auch für uns. Wir wurden aus unserer Komfortzone herausgeholt, lernten ungewohnte, aber wichtige Systeme kennen und stärkten unseren Teamgeist. Es lebe VTO. Ein Hoch auf das Bucher + Suter PLUS Programm!